Kunst entsteht überall, man muss sie nur sehen

Die Leidenschaft für den Film hat Lisa Blatter lange begleitet. Doch ihr Werdegang bis zur ersten kreativen Filmschaffung war voller Umwege. Im Jahr 2003 hat Lisa, welche damals noch in der Ausbildung zur Zeichnungslehrerin steckte, die internationalen Kurzfilmtage in Winterthur besucht, welche für sie der Wendepunkt und zugleich Beginn ihrer Filmkarriere war.

Zu sehen wie man durch einen Film Musik und Bild als Geschichte vereinen kann, hat bei ihr den Enthusiasmus geweckt. Sie liebt den kreativen Filmprozess. „Ich arbeite gerne analog, mit meinem Buch, wo alle meine Ideen verfasst sind und kreiere Collagen mit Bildern aus Magazinen“. Die Inspiration holt sie sich von Dialogen, die sie unterwegs auffängt, Gesprächen mit Freunden und dem Beobachten von Leuten. So formen sich die ersten Charaktere und die Storyline.

So entstand auch ihr letzter Regiefilm, „Skizzen von Lou“, welcher am Zurich Film Festival und den Zuger Filmtagen gezeigt wurde. Der Film handelt von der Freiheit und wie man, wenn man sie einmal erlangt hat, sich schlussendlich nach etwas anderem sehnt. Lisa Blatter hat auch persönliche Anekdoten im Film verarbeitet, welche die Freiheit beim stetigen Unterwegssein thematisieren.

Einfluss auf den kreativen Prozess haben nicht zuletzt die Verwertungsgesellschaften wie Suissimage, welche Künstler wie Lisa Blatter unterstützen. „Diese Unterstützung ist für uns ganz wichtig. Einerseits ist man auf die finanzielle Stütze angewiesen, um mit den Projekten voranzuschreiten. Anderseits ist es toll zu wissen, dass sich jemand für die Rechte der Künstler einsetzt. Zudem ist Suissimage eine Anlaufstelle, wenn man Fragen zu Lohnverhandlungen und Verträgen hat“, sagt Lisa Blatter.

Zum Kino hat Lisa Blatter als Filmschaffende eine ganz spezielle Beziehung, schätzt aber auch Streaming-Angebote im Internet. „Es gibt viele Filme, die ich nur online sehen konnte, weil sie es hierzulande nicht ins Kino geschafft haben. Dafür lohnt es sich die passende Gebühr zu bezahlen, welche uns alle unterstützt. Das Kino wird deswegen nicht sterben, da es weiterhin Personen geben wird, die die Atmosphäre im Kino zu schätzen wissen“.

Lisa Blatters neustes Projekt „Puppen und Krieger“ spielt in Zürich und handelt von einem Mann der Gedächtnisverlust erlebt hat. Bei diesem Film war für sie zentral, den männlichen Hauptcharakter und seine zerbrechliche Seite darzustellen. Für Lisa ein Novum. Wir können es kaum erwarten, bis ihr neustes Werk erscheint. Thriller Elemente und die spannende Storyline versprechen so einiges!

Text und Foto von Offir Possu Estay